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Dienstag, 2. April 2013

Palmsonntag Teil 2



„Osterhäschen im Schnee, 
tut dir das Eierlegen nicht weh? 
Sag, wie viele werden es heuer?“ 
„Ein Duzend, hoffentlich nicht zu teuer.“ 
Über die Sinnhaftigkeit und 
Geschmack lässt sich nicht streiten...

Daraus erkennen wir, dass es auch 
schon vor 40 Jahren Schnee zu Ostern 
gegeben hat. Hat mit der Klimakatastrophe 
also nichts zu tun, auch nicht unbedingt 
mit der Weltwirtschaftskrise. Aber mit 
der nordatlantischen Oszillation. „Oszillieren“
 bedeutet „pendeln“ oder „vibrieren“, je 
nachdem, aber auch „schaukeln“, das erinnert 
mich an ein Holzbrett mit Seilen befestigt 
unter einem blühenden Apfelbaum. Ich sehe 
aus dem Zugfenster, da liegt Schnee, das 
einzige Grün, das ich ausmachen kann, sind 
die Monokulturfichten. Nun ja, ich weiß, 
dass sie grün sind, eigentlich erscheinen sie 
in einem dunklen Schmutziggrau. Je weiter s
üdlich ich komme, desto mehr Schnee liegt, 
das wäre vielleicht nicht ungewöhnlich, 
wenn ich auf der südlichen Halbkugel wäre, 
bin ich aber nicht.
Ich glaube nicht, dass viele Kinder kommen 
werden bei diesem Wetter. Macht aber auch 
nichts, ich werde ja nicht nach Leistung bezahlt, 
und habe Ersatzbeschäftigung mit. Vielleicht 
war sie ja so nett, und hat mir ein Muster gemacht. 
Baumrinde mit Heu und eine Eierschalenkerze.
Ankunft am Bahnhof in Graz. Wildes Schneetreiben. 
Ich gehe zur Straßenbahnhaltestelle. Da fährt 
keine Straßenbahn, sagt die Anzeige, weil „die Straße 
ist gesperrt wegen Halbmarathon“ und „der Bus 
fährt zum Jakominiplatz“. Hm. Vom Jakomini-   
zum Hauptplatz ist es ja nicht so weit. Und 
ich bin sehr gut in der Zeit. Und ich habe meinen 
Hut mit. Die Zeltstandortbeschreibung war sehr 
gut. Ich finde das einzige noch geschlossene Zelt 
und sehe mal hinein. „Das ist für die 
Kinder-Nachmittags-Beschäftigung.“ –
 „Ja, ich dachte es mir, ich bin die Vertretung.“ 
– „Ah, gut, ich bin Ingrid.“ – 
„Claudia, hallo!“ Wir schütteln 

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